Nicaragua
Der Staat Nicaragua (deutsch auch Nikaragua) liegt in Mittelamerika. Er grenzt im Norden an Honduras und im Süden an Costa Rica sowie im Westen an den Pazifik und im Osten an die Karibik.
Der Landesname leitet sich aus dem Nahuatl ab (nican = hier, aráhuac = Menschen). Andere Autoren führen den Landesnamen auf die Begegnung des spanischen Konquistador Gil Gonzáles Dávila mit dem Kaziken Nicarao zurück, welche am 15. Oktober 1523 bei San Jorge/Rivas stattfand.
Nicaragua wird parallel zur Pazifikküste von einer Kette aktiver Vulkane durchzogen, weshalb es auch das Land der tausend Vulkane genannt wird. Der Kratersee Lagune von Apoyo hat vor kurzem Berühmtheit erlangt. Hier konnte anhand des Buntbarschfisches nachgewiesen werden, dass sich verschiedene Arten auch ohne räumliche Isolierung entwickeln können (sogenannte sympatrische Artbildung).
An der Pazifikküste liegen auch die Zentren und wichtigsten Siedlungsräume des Landes, während die östlichen und südlichen Landesteile dünn besiedelt sind. Zwei groe Binnenseen prägen die Geographie - der grö�ere Nicaraguasee (Lago Cocibolca) im Südwesten mit mehreren Inseln und der kleinere Managuasee im Westen
In Nicaragua leben etwa 5,46 Millionen Menschen (Juli 2005) von denen etwa 90 % in der Pazifikregion und im Managua-Gebiet leben. Die Bevölkerung besteht zu 69,7 % aus Mestizen die sich selber als Nicas bezeichnen, 17,6 % sind Wei�e (bzw. Spanier). 9,2 % sind afrikanischer Herkunft, die zu 95 % in der Atlantikregion leben, allerdings stellen auch dort inzwischen Mestizen und Wei�e mit knapp 59 % die Mehrheit. 3,2 % sind Indïgenas. Hinzu kommen etwa 30.000 Araber (Syrer, Libanesen...) und es existiert in Managua sogar eine Gemeinde von ca. 8.000 chinesischen Einwanderern.
Unmittelbar nachdem die Spanier das Land Nicaragua erobert hatten (um 1530) kamen spanische Missionare in das Land. Bis auf wenige Ausnahmen wurde die Indigene Bevölkerung zum katholischen Glauben bekehrt, allerdings gab es immer wieder Aufstände gegen die Spanier; aus diesem Grund wurden auch zahlreiche Nicaraguaner nach Peru deportiert, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen in Minen und Bergwerken arbeiten mussten und die meisten starben. Ein spanischer Mönch schätzte damals, dass in dem Land wohl kaum mehr als 5000 Menschen leben dürften. 1821 erklärte das Land seine Unabhängigkeit. Wenige Jahre später kamen erste protestantische Missionare aus den USA nach Nicaragua und gründeten vor allem an der Atlantikküste evangelische Gemeinden, aber auch in Managua und anderen grö�eren Orten hatten sie Erfolg. Die Mehrheit der Nicaraguaner ist nach wie vor katholisch (über 80 %); allerdings hat die katholische Kirche bei der Bevölkerung an Bedeutung verloren.
Spanisch ist die Amtssprache Nicaraguas und wird von den meisten europäischstämmigen Mestizen sowie den meisten Indïgenas gesprochen. Insgesamt 90 % sprechen Spanisch als Muttersprache, gefolgt von Kreolisch (Karibisches Englisch) das besonders an der Ostküste Nicaraguas verbreitet ist. Dazu kommen die Indiosprachen Miskito, Sumu, Rama und Garïfona (Igñeri). Das nicaraguanische Spanisch hat zum Teil starke �hnlichkeit mit dem argentinischen Spanisch.
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